Wir nehmen, lange bevor wir in Begriffen denken, uns selbst und die Welt um uns herum mit all unseren Sinnen wahr. Diese Erfahrungen sind in unserem Körper als innere Bilder gespeichert. Sie ergeben die Vorstellung, die wir uns von uns selbst und von der Welt machen und beeinflussen unsere Gedanken, Gefühle und Handlungen.

 

Es gibt innere Bilder, die uns helfen und solche, die uns heute daran hindern, uns frei zu entfalten. Viele davon sind uns nicht bewusst und wir können sie mit Worten nicht ausdrücken. Daher gibt es Situationen im Leben, in denen wir mit Gedanken und Worten unsere Probleme nicht lösen können. Hier knüpft die Kunsttherapie an, denn ihre Sprache ist die Welt der Bilder. 

 

In der Kunsttherapie haben Sie die Freiheit, sich neben dem Gespräch mit allen erdenklichen Materialien und Formen auszudrücken - das können Kreiden, Stifte, Farben, Ton, Naturmaterialien und vieles mehr sein. Es entstehen Bilder, Collagen, Objekte, Installationen, Muster, Strukturen und Symbole, mit denen Sie sich selbst mitteilen.

 

Dafür sind keine künstlerischen Vorkenntnisse nötig, denn wir alle haben eine schöpferische Kraft in uns. Wenn Sie intuitiv Ihren ganz eigenen Impulsen folgen, nehmen schwer beschreibbare Gefühle, Empfindungen, Konflikte oder Bedürfnisse -  aber auch Ihre Ressourcen -  Form und Farbe an.

 

Die entstehenden Bilder spiegeln Ihre inneren Vorgänge. Sie drücken aus, was oft tief in Ihnen verborgen ist - ambivalente Gefühle, hinderliche Denkmuster. Sobald etwas sichtbar ist, bekommen Sie Zugang. Erst dadurch können Sie bisher Unbewusstes wahrnehmen und auch verändern.

  

Wenn Sie Ihre inneren und äußeren Bilder verändern, verändern Sie auch Ihr Leben. Indem Sie ein Bild gestalten, gestalten Sie immer auch sich selbst. Die Kunsttherapie weckt und fördert Ihre schöpferischen Kräfte und lässt Sie zu einer aktiven Gestalterin / einem aktiven Gestalter Ihres Lebens werden.

In meinem Blog schreibe ich regelmäßig über Kunsttherapie und kreative Selbsterfahrung.

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Ein Text zur Inspiration...

In Big Magic  schreibt Elizabeth Gilbert über kreatives Leben. Ich finde dieses Buch sehr inspirierend und möchte deshalb einen Auszug zitieren: 

 

Dies scheint mir die Kernfrage zu sein, von der jedes kreative Leben abhängt: Hast du den Mut, die Schätze, die in dir verborgen liegen, hervorzubringen? Zugegeben, ich habe keine Ahnung, was in dir verborgen liegt. Woher sollte ich das wissen? Du weißt es vielleicht selbst kaum, obwohl ich vermute, dass du zumindest einen flüchtigen Blick darauf erhascht hast. Ich kenne deine Fähigkeiten, deine Bestrebungen, deine Sehnsüchte, deine geheimen Talente nicht. Aber ganz sicher steckt irgendwo in dir etwas Wundervolles. Ich sage das voller Überzeugung, denn ich glaube zufällig daran, dass wir alle so etwas wie wandelnde Lagerstätten verborgener Schätze sind. Ich glaube, dass dies einer der ältesten und großzügigsten Streiche ist, den das Universum uns Menschen spielt, sowohl zu seinem eigenen als auch zu unserem Vergnügen: Tief in uns allen versteckt es unbekannte Edelsteine und tritt dann einen Schritt zurück und verfolgt, ob wir sie finden. 

Die Jagd danach, die Juwelen zu bergen - das ist kreatives Leben. 

Der Mut, sich überhaupt auf diese Jagd zu begeben - das ist es, was eine alltägliche Existenz von einer magischeren unterscheidet. 

Die oft überraschenden Ergebnisse dieser Jagd - sie sind das, was ich Big Magic, die große Magie, nennen möchte. 

(Elizabeth Gilbert, Big Magic. Nimm dein Leben in die Hand und es wird dir gelingen, Frankfurt am Main 2017, S. 18-19.)

mit Steinen gestaltete Spirale

"Was hinter uns liegt und was vor uns liegt

sind winzige Dinge, verglichen mit dem,

was in uns liegt."

 

(Oliver Wendell Holmes)